Erklärung des Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion Friedrich Merz
zu den Anschlägen in den Vereinigten Staaten von Amerika
Vom 12. September 2001
Friedrich Merz (CDU/CSU):
Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben am gestrigen Tag zutiefst
erschüttert die Tragödie verfolgt, die das amerikanische Volk durch mehrere
verabscheuungswürdige Terroranschläge getroffen hat. Wir sind entsetzt und fassungslos:
Wir ringen um Worte für Dinge, die sich nicht in Worte fassen lassen. Diese Fernsehbilder
werden wir nicht vergessen.
Die schrecklichen Anschläge haben nicht nur unsere amerikanischen Freunde getroffen, sie
haben uns alle getroffen. Sie sind ein Angriff auf die Zivilisation, auf die Freiheit und
auf die Offenheit unserer Gesellschaften. Sie sind ein Angriff auf die Grundwerte, die das
friedliche Zusammenleben der Völker und der Menschen überhaupt erst möglich und das
Leben der Menschen wertvoll machen. Das Böse schlechthin, Menschenverachtung und Barbarei
haben uns gestern angegriffen.
Wir stehen in diesen schwersten Stunden an der Seite Amerikas. Wir wissen, wo unser Platz
ist. Wir alle säßen heute nicht hier, im Deutschen Bundestag in Berlin, wenn nicht die
Amerikaner vor 50 Jahren Solidarität mit uns Deutschen gezeigt hätten.
(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP sowie bei
Abgeordneten der PDS)
Ich meine, dass niemand in der Welt so viel Grund hat, nun Solidarität mit Amerika zu
zeigen, wie wir. Wir beten für die Opfer, für ihre Angehörigen und
für das ganze amerikanische Volk. Jeder parteipolitische Streit hat jetzt in unserem
Lande zurückzustehen. Unseren amerikanischen Freunden sind wir in tiefer Anteilnahme und
fester Freundschaft, gerade jetzt, besonders nahe.
(Beifall im ganzen Hause)
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